Sobald der Winter näher rückt, ist man als Verbraucher auch wieder mit kalten Räumen konfrontiert. Den Raum auf eine Wohlfühl-Wärme zu heizen, ist jedoch ein hoher Kostenfaktor: Von der gesamten Energierechnung lassen sich bis zu 80 Prozent auf Heizkosten zurückführen.
Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte aufgeführt, wie man dabei effektiv energiesparen kann: Wie steht es mit Lüften? Wie kann ich als Mieter trotz Heizen an Strom oder Gas sparen? Welche Isolierungsmaßnahme gibt es, sowohl wenn ich schon ein Haus habe oder wenn ich noch eins bauen möchte? An wen kann ich mich wenden, wenn ich nicht weiß, durch welche Einsparung oder Modernisierung man Heizkosten wirklich effektiv spart?
Richtig heizen, richtig lüften im Wohnbereich – Tipps & Tricks
Schnell stellt sich die Frage: Wie kann ich meine Heizkosten senken? Eine gute Investition sind hier Thermostate. Dieses kleine Gerät schaltet die Heizung bei Erreichen der gewünschten Temperatur automatisch ab, sodass der Raum ausreichend warm, aber nicht überheizt wird. Darüber hinaus verfügt es häufig über verschiedene Modi für die verschiedenen Tageszeiten. Während tagsüber in den viel bewohnten Wohnräumen eine Raumtemperatur von circa 20 Grad herrschen sollte, ist es angeraten in Schlafzimmern ein etwas kühleres Klima von circa 17 Grad herrschen zu lassen. Vor allem, wenn das Haus übers Wochenende einmal leer steht oder alle Bewohner außer Haus sind, ist ein Thermostat zum Heizkosten sparen praktisch.
Mit einem schnellen Klick lässt sich der „Kältemodus” einstellen, der die Wohnung bei einer Raumtemperatur von 15 Grad hält. So werden unangenehme Feuchtigkeitsschäden ferngehalten, zugleich ist die Heizung keine Geldschleuder mehr. Ein weiterer wichtiger Punkt, vor allem bei einem Haushalt ohne Thermostat, ist die Höhe, auf die die Heizung eingestellt wird. Entgegen dem allgemeinen Glauben ist eine hohe Stufe, zum Beispiel 4, nicht gleichbedeutend mit einem schnelleren Aufheizen des Raumes, sondern vielmehr mit der gewünschten Endtemperatur. Um Heizkosten zu sparen, ist es also völlig ausreichend, den Heizungsregler auf Stufe 3 stehen zu lassen.
Hierbei ist zu beachten, dass Heizungsregler und Thermostatregler nicht dasselbe sind! Vor allem im Winter wirkt sich das Heizen auch auf die Qualität der Raumluft aus, schnell wird die Luft unangenehm stickig. Effektiver und energiesparender ist es hier, das Fenster nicht auf kipp geöffnet zu lassen, sondern mehrmals am Tag für 5 Minuten die Fenster ganz zu öffnen und einmal durchzulüften. Natürlich sollte die Heizung in diesem Zeitraum ausgeschaltet sein, um den Energieverlust möglichst klein zu halten.
Um Heizkosten zu sparen, ist auch auf richtiges, regelmäßiges Lüften unbedingt zu achten. Zum einen kann man, dabei Energiekosten senken, zum anderen ist es wichtig für die Gesundheit und den Raum. Und: Durch eine geringe Luftfeuchtigkeit sinkt auch die Gefahr, dass sich giftiger Schimmel an den Wänden bildet.
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten zum Thema Richtiges Heizen und Richtiges Lüften zusammengefasst:
Richtig heizen und lüften heißt:
- Nur Räume heizen, die wirklich genutzt werden
- Thermostat einbauen und richtig einstellen
- Regelmäßiges Stoßlüften der Räume
Absolutes No-Go beim Heizen und Lüften:
- Die Heizkörper zustellen oder -hängen
- Fenster auf Kipp stehen lassen
- Heizung immer voll aufdrehen
Wichtigster Aspekt: Eine funktionierende Heizung und Heizung entlüften!
Eine funktionierende Heizung ist die Grundvoraussetzung, um Heizkosten zu reduzieren. Diese sind sogar höher als man allgemein denkt: Ein nicht optimal funktionierender Heizkörper kann bis zu 10 Prozent mehr Energie verbrauchen und die Heizkosten schnell in die Höhe treiben. Leider ist es für einen Laien so gut wie unmöglich, alle Bereiche der Heizung zu kontrollieren. Der Fachmann hingegen kontrolliert die Bereiche, wo Wärme erzeugt, verteilt und an den Raum abgegeben wird. Dabei wird die Gasleitung äußerlich geprüft: Sind hier Beschädigungen oder Kondenswasser zu sehen? Auch der Wasserdruck muss überprüft werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Heizung aus und kalt ist! Als Richtlinie gilt ein Wert von um die 1,5, bar. Die Entlüftung des Heizkörpers lässt sich sogar selbst am Entlüftungsventil durchführen, diese ist wichtig, damit keine Luft die gleichmäßige Wasserverteilung stört. Sollte die Temperatur immer noch nicht konstant sein, ist es hilfreich, das Thermostatventil der Anlage reinigen zu lassen. Hin und wieder haben auch Heizkessel und Ölfilter eine Reinigung nötig, welche aber ein Fachmann durchführen sollte. Die regelmäßige Wartung hat eine ganze Hand von Vorteilen: Der Heizkörper arbeitet sicherer und effizienter, dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern man spart auch bei der Jahresendabrechnung. In einigen Fällen muss sogar noch weniger Geld veranschlagt werden, manchmal sind die Handwerkskosten nämlich von der Steuer absetzbar. Theoretisch kann man die Heizung natürlich jederzeit durchchecken lassen, besonders zu empfehlen ist dies jedoch im Herbst, vor Beginn der „Heizsaison”.
Hier die wichtigsten Fakten zu dem Thema Heizanlage im Überblick:
- Stromheizung: Durch den hohen Stromverbrauch minimale Einsparung
- Öl Zentralheizung: Großer Platzbedarf und teuer im Unterhalt durch die steigenden Ölpreise
- Gasheizung: Umweltschonend, aber man ist von Kostenerhöhungen des Gasanbieter abhängig
- Holzpelletheizung: Teuer in der Anschaffung und nicht gerade platzsparend, aber billig und umweltschonender Unterhalt
- Solar Heizung: Großer Platzbedarf des Speichers und teuer in der Anschaffung, aber sehr umweltschonend
Damit die Wärme auch drinnen bleibt: Wärmeverlust vermeiden
Wärmedämmung ist für viele von uns selbstverständlich. Dabei ist jedoch nicht nur die Dämmung in den Wänden der Häuser gemeint. Einen großen Teil an Heizkosten sparen kann man auch an anderen Stellen im Haus, die zur Reduzierung von Wärmeverlust entsprechend ausgestattet werden.
Fenster und Türen grundsätzlich abdichten
Ein großer Teil der Zimmerwärme geht durch undichte Stellen an Fenster und Türrahmen verloren. Damit man hier Strom sparen kann, ist es zum einen ratsam, die Dichtungen hin und wieder von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Der Spalt zwischen Tür und Fußboden sollte ebenfalls möglichst wärmeundurchlässig sein. Hierfür eignen sich Luftzugstopper, die es in allen möglichen Designs für wenige Euro gibt und die letztendlich Geld sparen.
Heizkosten sparen mit Dämmmatten zwischen Heizung und Wand
An den Türen und unter dem Dach ist das Dämmen für viele mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Oft vergessen wird dabei, auch den Spalt zwischen dem Heizkörper und der Wand zu dämmen. Dieser versteckte Bereich zieht einen beachtlichen Teil an Wärme und damit Energie. Allerdings „sammelt” sich hier nicht nur Wärme, sprich Energie, sondern sie gelangt auch ungenutzt nach draußen.
Hier kann man durch das Anbringen einer Dämmmatte ebenfalls Heizkosten sparen. Die Materialien reichen von Styropor, über Naturstoffe bis hin zu Isoliermatten. Diese Materialien sind im Baummarkt erhältlich und lassen sich teilweise durch Überstreichen oder Tapezieren beinah unsichtbar in das Wohnkonzept integrieren.
Isolierung am Fenster: Thermo Rollo und Wabenplissee
Viele Verbraucher verwenden heute Rollos an ihren Fenstern, diese haben neben dem Sichtschutz aber noch eine weitere Funktion: die Wärmedämmung. Dazu gibt es zwei speziell entwickelte Produkte: Das Thermo Rollo und das Wabenplisse. Letzteres speichert mit seinen Waben die warme Luft. Wie das Thermo Rollo ist es verschiebbar, sodass noch genug Lichteinfall bleibt. Das Thermo Rollo ist in seiner Funktionsweise dem Wabenplisse sehr ähnlich.
Auf das Fenster kommt es an!
Eine weitere Möglichkeit zum Heizkosten sparen ergibt sich bei der Auswahl der Fenster. Dass mehrfach verglaste Fenster energiesparender sind als einfach verglaste, erschließt sich den meisten von selbst. Jedoch gibt es auch hier noch Unterschiede.
Ein mit Luft gefüllter Zwischenraum dämmt schlechter als ein mit Argon gefüllter, der wiederum hinter einer mit Xenon gefüllten Dreifachverglasung liegt. Wie bei vielen Möglichkeiten zum Energie sparen, ist diese Lösung nicht gerade ein Schnäppchen und sollte deshalb zur Sicherheit mit einem Fachmann durchgegangen werden.
Energiechecks durch Verbraucherzentralen und ähnliche Einrichtungen
Bevor man sich eventuell zu einer der oben beschriebenen Aufrüstungsmethoden seines Hauses entscheidet, ist es hilfreich, erst mal vorher durchprüfen zu lassen, ob sich der Aufwand lohnt. Die bekannteste Organisation ist die Deutsche Verbraucherzentrale. Das Unternehmen wird dabei vom deutschen Bundestag gefördert und ist bequem telefonisch zu erreichen. Telefonnummer: 0800- 809 802 400. Sie ist kostenfrei aus dem deutschen Festnetz und für Mobilfunkteilnehmer.
Hier ist es möglich, alles rund um das Thema Heizkosten sparen, Senken der Kosten für Strom oder Gas oder Gebäudeisolierung im Basis- oder Gebäudecheck prüfen zu lassen.
Darüber hinaus gibt es beispielsweise auch die regionale EnergieAgentur NRW. Bei themenrelevanten Fragen aller Art steht die Agentur auch telefonisch unter der Nummer 0211 – 837 19 30 zur Verfügung.
Auch die Hauptstadt Berlin hat sich auf den steigenden Beratungsbedarf eingestellt. Der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland bietet eine umfassende Beratung zum Thema Heizkosten und Energie sparen in eigenen Haus an. Gegen ein Entgelt von 40 Euro findet eine umfassende Analyse mit Beratung und Preisvergleich statt. Anmelden kann man sich unter Berliner-Energiecheck.