Während das Thema Energiesparen in Deutschland in den warmen Monaten meist nur eine geringe Präsenz und Bedeutung hat, gelangt es im Herbst wieder zunehmend in das Bewusstsein der Verbraucher.
Die Tage werden kürzer, die Außentemperaturen fallen. Folglich werden mehr Strom und Heizenergie verbraucht. Energie war zu allen Zeiten ein knappes Gut und mit entsprechendem Aufwand oder Kosten verbunden. Wurden in früheren Zeiten die Eierkohlen rationiert, so stellt sich heute bei den modernen Technologien und Ausstattungen die Frage, wie die Kosten für Strom und Heizung im Haushalt niedrig gehalten werden können. Auch im Zusammenhang mit dem Thema Energiewende geht der Blick Richtung Ökostrom und Gas. So manche zusätzliche Änderung im Verhalten spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt und ist gut für das Klima!
Mit ein paar einfachen Tricks und Tipps ist es jedermann möglichen, den Energieverbrauch zu senken und niedrig zu halten. Energie sparen kann man in den Bereichen:
- Stromverbrauch,
- Heizkosten und Lüftung,
- Wärmedämmung.
Energiespartipps zum Stromverbrauch
Der Gang durch den typischen Haushalt offenbart meist einige gängige Stromfresser, die zur Grundausstattung gehören:
- Kühlschrank
- Waschmaschine
- Fernseher
- Computer
- Spülmaschine und
- Wäschetrockner
Vor Jahren noch als komfortable Errungenschaft der Technik gepriesen, hat sich die Stand-by-Funktion als teures Ausstattungsmerkmal entpuppt. Viele Geräte verfügen noch nicht einmal mehr über einen Schalter, um sie vollständig vom Stromnetz zu nehmen. Ob Kaffeevollautomat, Fernseher, Spielekonsole oder PC – werden diese nicht genutzt, verbrauchen sie dennoch Strom. Mit einem (geeichten) Strommessgerät lässt sich schnell herausfinden, wie viel Energie die Elektrogeräte in dem jeweiligen Modus benötigen. Weiterhin zapfen Geräte im Dauerbetrieb (Kühlschrank, Gefrierschrank, Radiowecker, Boiler und weitere) rund um die Uhr Strom ab. Und für den Bedarf an Licht sorgt der gut gehütete Vorrat an Glühbirnen, die noch regelmäßig zum Einsatz kommen – und führt zu einem erklecklichen Sümmchen auf der jährlichen Stromrechnung. Für das einzelne Gerät mögen die Kosten noch nicht einmal gravierend ins Gewicht fallen. Anhand einer Liste lässt sich schnell erfassen, welche Geräte wie viel unnötigen Verbrauch erzeugen. Hier stimmt die Redewendung “Kleinvieh macht auch (ganz schön viel) Mist!”
Wie lassen sich die Kosten in den Griff bekommen und der Stromverbrauch senken?
- Geräte mit Stand-by-Funktion an einen Kippschalter anschließen, der nach Verwendung betätigt wird. So fließt nur Strom, wenn er auch tatsächlich gebraucht wird und nicht für unnötige Stand-by-Funktionen.
- Ein großer Faktor beim Thema Energiesparen ist auch die Temperatureinstellung von Kühlschrank und Gefrierschrank prüfen! Ist diese zu kalt eingestellt? Empfehlenswert sind +7 Grad für Kühlschränke und -18 Grad für Gefrierschränke. Mehr oder weniger muss es nicht sein. Temperatur regeln hilft Energiekosten sparen.
- Alte Glühbirnen gegen moderne Energiesparlampen oder LED Lampen austauschen.
- Boiler – nur einschalten, wenn benötigt – danach wieder ausschalten. Die Geräte heizen meist schnell auf und müssen deshalb nicht “auf Vorrat” heißes Wasser produzieren. Bei Großgeräten: Einstellung über Zeitschaltuhr möglich.
- Computer-Green-IT heißt das Zauberwort für Energieeffizienz und mehr Klimaschutz. Energiesparende PCs und Monitore mit Auszeichnungen und Energie-Label kommen zunehmend auf den Markt. Wer über eine Neuanschaffung nachdenkt und langfristig energiesparen möchte, sollte hierauf achten.
- Auch beim Thema Wäsche lässt sich Energie sparen, in den man beispielsweise auf die Vorwäsche verzichtet. Moderne Waschmaschinen bieten mittlerweile auch Öko-Tasten für energie sparende Waschprogramme.
Heizkosten sparen
Die Empfehlungen zum Sparen von Heizkosten sind von vielen räumlichen Bedingungen abhängig. Daneben spielen individuelle Wohnfühlfaktoren mit hinein. Diese hängen mit dem eigenen Wärmebedürfnis, aber auch den Umgebungsfaktoren, wie beispielsweise der relativen Raumluftfeuchte und dem Zimmertyp (Altbau, Neubau, Passivbau) zusammen. Empfehlungen für die optimale Raumtemperatur liegen zwischen 20 und 22 °C bei Wohnräumen und 16 bis 18 °C im Schlafzimmer, für Badezimmer gelten höchsten 23 °C. Lohnt sich der Austausch der alten Heiz- und Warmwasseranlage, um effektiv Energie zu sparen? Hier helfen Energieberater (bspw. bei Verbrauchereinrichtungen), auch bei konkreten Fragen zu Modernisierungen oder Sanierungen. Je nach Situation kann hierfür auch eine Förderung, beispielsweise durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), in Anspruch genommen werden.
Energiesparen durch richtige Heizen und Lüften:
- Abhängig von der Jahreszeit beziehungsweise Außentemperatur länger oder kürzer lüften. Faustregel: Bei höheren Temperaturen länger, bei niedrigeren Temperaturen kürzer.
- Besser Stoßlüftung als Kipplüftung!
- Mehrfach am Tag lüften, jedoch nicht Dauerlüften.
- Heizung beim Lüften ausschalten.
- Ventilregler an den Heizungen modernisieren. Diese lassen die Temperatur gradgenau einstellen und schließen das Ventil beispielsweise bei geöffneten Fenstern automatisch. Die Zeitregelung erlaubt es die Temperatur in den Nachtstunden und bei Abwesenheit abzusenken.
- Keine Vorhänge oder Möbel vor den Heizkörpern aufstellen, damit die warme Luft besser zirkuliert werden kann.
- Energiesparen kann man auch beim Duschen: Einfach Perlatoren, Durchflussreduzierer und Duschsparköpfe für Wasserhähne und Duschen einbauen.
- Temperaturgeregelte Durchlauferhitzer oder Armaturen verwenden.
- Boiler konsequent ausschalten, wenn nicht benötigt – oder mittels Zeitschaltuhr regeln.
- Warmwasser nicht auf dem Elektroherd erhitzen, sondern vorzugsweise über Wasserkocher, Mikrowelle oder Durchlauferhitzer. Vorerhitztes Wasser zum Kochen verwenden – das spart Energie und Zeit.
Wärmedämmung am Fenster
Maßnahmen der Wärmedämmung an Fenstern sind häufig mit finanziellen Kosten verbunden, die vom Eigentümer wegen der für ihn geringen Amortisation gescheut werden. Hier wird dann im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster hinaus geheizt. Sind neue Fenster nicht in Sicht, kann trotzdem mit einigen Maßnahmen gegengesteuert werden. Außenrolladen sind ein tauglicher Kälteschutz, denn die Kaltluft kann so gar nicht erst auf die Glasflächen einwirken. Gute Wärmeschutzmaßnahmen verhindern hier auch ein Beschlagen der Scheiben durch die Kondensation der Raumluft (Bierglaseffekt).
Wem Wärmeschutzgläser nicht zur Verfügung stehen, der kann mit den folgenden Tipps und Tricks Energie sparen:
- Gardinen und Vorhänge halten das Durchdringen der Kälte in den Raum ab. Bitte aber darauf achten, dass hierdurch keine Heizkörper verdeckt werden, da sich sonst die Heizkraft hinter dem Sicht- und Wärmeschutz wieder verliert. Es wird dann zwar das Fenster, aber nicht mehr der Raum beheizt.
- Energiesparen kann man auch durch spezielle Vorhänge aus Naturfilz oder mit Wärmeschutzausstattung, die an Türen und Fenstern die Kälte zurückhalten. Auch Durchgangsbereiche können so vor Zugluft geschützt werden.
- Isolierfolien aus dem Baumarkt können für Glasscheiben, die sich nicht im Wohnbereich befinden, für den Kälteschutz verwendet werden.
- Dekorativ und hilfreich beim Thema Energie sparen sind ebenfalls Rollos mit Isolierbeschichtung oder das Wabenplissee. Letzteres bildet durch den wabenförmigen Aufbau eine Luftpolsterschicht vor der Glasscheibe, die dieses vor der Auskühlung bewahrt und vor der eindringenden Kälte andererseits schützt.